Warum seid ihr Mitglied bei EuroCloud Native geworden? Wie soll die Initiative euch idealerweise unterstützen?
Als Anbieter zukunftsweisender Technologien suchen wir vormerklich nach Gleichgesinnten und Partnern, um die Technologie-Landschaft in Deutschland und Europa nachhaltig zu beeinflussen und nach vorne zu bringen. Das Cloud-Native Ökosystem lebt von Community-Arbeit und langfristigen Partnerschaften zwischen den Teilnehmern, um den ständig wachsenden Anforderungen von moderner Software-Entwicklung und -Betrieb nachhaltig gerecht zu werden und Lösungen zu entwickeln, die frei von vendor-lock-in und möglichst plattformunabhängig einsetzbar sind. Von der ECN erhoffen wir uns, Teil einer fokussierten, europäischen Community und Initiative zu sein die gemeinsam an der Technologie-Landschaft von morgen arbeitet.
Wie bringt ihr euch in die Cloud-Native-Initiative ein?
Ich denke, das wird sich über Zeit finden. Als Lösungs-Anbieter bringen wir eine Reihe an erprobten Open Source Lösungen mit in die Initiative ein, als Dienstleister können wir aus einem großen Erkenntnis- und Erfahrungsschatz schöpfen, was die realen Bedarfe des Marktes und die Ausrichtung des gesamten Ökosystems angeht und dadurch insbesondere inhaltlich dazu beitragen, die richtigen Dinge zur richtigen Zeit zu tun.
Was macht euer Unternehmen zu einem Cloud-Native-Unternehmen?
Vom Offensichtlichen – dem Einsatz cloud-nativer Technologie – mal abgesehen, zeichnen wir uns dadurch aus, kompromisslos in „Open Source“ zu denken und unseren Fokus auf die Bereitstellung von Hyperscaler-Funktionalität in klassischen Infrastruktur-Szenarien zu legen. Konkret heißt das, dass unsere Mission ist, Hyperscaler nutzbar zu machen, unsere Kunden und Partner aber technologisch so auszurüsten, dass sie die gleiche Funktionalität frei von vendor-lock-in auf beliebigen Systemen abrufen können. Wir legen dabei größten Wert auf den Einsatz adäquater Werkzeuge und dem Bereitstellen von Lösungen „als Code“, sodass ein hohes Maß an Automatisierung, Nachvollziehbarkeit und Stabilität erreicht werden kann. Seit unserem ersten Deployment mit OpenVZ und Proxmox vor über 10 Jahren arbeiten wir konstant am Einsatz und der Verbesserung von Container-Lösungen und kennen uns sowohl mit der „alten Welt“ aus, als auch mit der neuen, cloud-nativen Welt, was es uns ermöglicht moderne Lösungen für in die Jahre gekommene Systeme bereitzustellen.
Warum braucht Deutschland eine Cloud-Native-Initiative wie die ECN?
Deutschland hängt was technologische Standards im Bereich Software angeht um mehr als eine Dekade hinter den Branchenführern hinterher. Es ist in vielerlei Hinsicht schwierig, zeitgemäße Lösungen zu entwickeln, da einerseits zu wenig fachlich geschultes Personal existiert, andererseits der deutsche Markt sehr stark am „Not invented here“ Syndrom leidet, was das Etablieren neuer Technologien in Unternehmen (oder den Köpfen der Leute ganz allgemein) enorm erschwert. Zum einen muss ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass wir Bildungslücken aufzuholen haben, zum anderen benötigt insbesondere das cloud-native Ökosystem und das damit verbundene Mindset von Offenheit und Kollaboration sichtbare und etablierte Vertreter am Markt, die aufzeigen, was möglich ist und warum es wichtig ist, sich damit zu beschäftigen.